Merinowolle

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Merinowolle

Als natürliche und nachhaltige Alternative zu Synthetik-Fasern erfreut sich Bekleidung aus Merinowolle insbesondere bei Bergsportlern einer hohen Beliebtheit. Merinowolle bietet zahlreiche Vorteile: Sie isoliert gut, kratzt nicht auf der Haut, transportiert Feuchtigkeit, ist antistatisch, riecht nicht, ist leicht und behält ihre Passform bzw. knittert kaum.

Das Merinoschaf ist eine der ältesten Schafrassen der Welt, und eine der widerstandsfähigsten. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Schafen, die im Flachland weiden, sind Merinoschafe dafür geschaffen, bei sengender Hitze und eisiger Kälte in den neuseeländischen Alpen zu überleben. Die Merinoschafe können diese extremen Temperaturunterschiede dank der natürlichen Beschaffenheit ihres Fells überleben. Im Sommer hält das leichte und atmungsaktive Fell des Merinoschafs das Tier bei Temperaturen von bis zu +30°C kühl. Im Winter wächst dem Merinoschaf über dem Unterhaar ein Winterfell, welches es gegen Temperaturen von bis zu -10°C schützt. Die Fasern der Merinowolle gehören zu den feinsten natürlichen tierischen Materialien, die für Kleidung genutzt werden.

Eigenschaften von Merino-Wolle

  • Geruchshemmung: Merino übertrifft andere Fasern in Bezug auf die Fähigkeit, unangenehme Geruchsbildung zu hemmen. Geruchsmoleküle werden von der Merinofaser absorbiert und praktisch eingeschlossen, so dass sie von der menschlichen Nase weniger wahrgenommen werden.
  • Thermoregulierung: Merino ist eine technisch aktive Faser, die die Fähigkeit besitzt, Wärme in Abhängigkeit des Hautklimas und der externen Bedingungen des Trägers entweder zurückzubehalten oder abzugeben. Weil Merino Feuchtigkeit absorbiert, gibt es eine kleine Menge Feuchtigkeit ab, während bei Hitze der umgekehrte Effekt eintritt. Das bedeutet, dass du bei kalten Bedingungen warm bleibst und bei Hitze kühl.
  • Weichheit: Nur die Fasern von Schafen, die feine Wolle produzieren, wie die Merinorassen, sind komfortabel und weich genug, um direkt auf der Haut getragen werden zu können. Merinofasern sind so fein, dass sie sich einfach an die Haut anschmiegen und dadurch ein weiches Tragegefühl sowie Komfort vermitteln.
  • Feuchtigkeitsmanagement: Merinofasern regeln den Feuchtigkeitshaushalt des Körpers, indem sie Feuchtigkeit von der Haut absorbieren und wieder an die Atmosphäre abgeben, so dass die Haut trockener bleibt. Merinofasern absorbieren zudem bis zu 35% ihres eigenen Gewichts in Form von Wasser, bevor sie sich nass anfühlen – viel mehr als die meisten Kunstfasern.
  • Widerstandsfähigkeit: Wollfasern verfügen über eine hervorragende Dehnbarkeit. So können sie um mehr als 30% ihrer Länge gedehnt werden, ohne zu brechen und kehren danach wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Merinowolle weist darüber hinaus eine wellenartige Struktur oder Kräuselung auf, die sich positiv auf die Widerstandsfähigkeit der Faser auswirkt.
  • Biologischer Abbau: Viele Textilien bestehen aus Materialien, die sich nicht biologisch abbauen lassen. Merino ist eine biologisch abbaubare Faser, die sich unter den richtigen Bedingungen relativ  leicht unter der Erde zersetzt.
  • Merino bietet natürlichen Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen. Deshalb eignet es sich auch perfekt dafür, im Sommer getragen zu werden.
  • Entflammbarkeit: Merino ist von Natur aus schwer entflammbar und schneidet im Vergleich zu anderen gängigen Textilfasern wesentlich besser ab. Wenn Merino in Kontakt mit anderen brennenden Oberflächen kommt, wird es weder schmelzen noch kleben.

Materialmix

Ein Materialmix mit Kunstfasern kann das Merino-Material noch angenehmer auf der Haut machen, was besonders für Menschen mit einer sehr empfindlichen Reizwahrnehmung eine Option ist. Icebreaker fügt zum Beispiel seinen Merino-Baselayern zusätzlich einen Elasthan-Anteil bei. Dadurch haben sie nicht nur eine optimale, körpernahe Passform, sondern werden durch die Elastizität gleichzeitig widerstandsfähiger, da sie sich bei mechanischer Belastung mitdehnen anstatt zu reissen. Ortovox kombiniert bei seinen Midlayern Polyester als Aussenmaterial mit einer Schicht Merinowolle auf der Innenseite. Die Merino-Fleece-Produkte werden dadurch robust, haben jedoch trotzdem die Eigenschaften von Merinowolle wie Geruchsneutralität und Feuchtigkeitstransport.

Sowohl bei Icebreaker wie auch bei Ortovox wird bei Sommershirts oft ein Mix aus Merino und Tencel – einer Holzfaser, die aus nachhaltig angebautem Eukalyptus erzeugt wird – verwendet. Die Faserkombination transportiert Schweiss dreimal schneller ab als reine Merinowolle und ist daher perfekt für all jene, die auch im Sommer aktiv sind und dabei ein trockenes, angenehmes Hautklima schätzen.

Pflege von Merino-Kleidungsstücken

Bitte beachte jeweils die Pflegeetikette im Kleidungsstück. Grundsätzlich können wir dir folgende Pflegetipps zu Merinowolle geben:

  • Waschen: Bei einem normalen Warm- oder Kaltwaschgang mit Flüssigwaschmittel in der Waschmaschine. Keine Weichspüler oder Bleichmittel verwenden. Ausserdem empfehlen wir, die Merino-Bekleidung ab und zu zusammen mit einem Frotteetuch zu waschen, dies entfernt lose Wollfasern und macht das Kleidungsstück wieder weicher.
  • Trocknen: Mit Ausnahme von Socken sollten Kleidungsstücke an der Wäscheleine getrocknet werden. Socken können auf links gedreht bei niedriger Temperatur im Wäschetrockner getrocknet werden. Bei gestrickten Merinoprodukten empfehlen wir, das Kleidungsstück auf einem Frotteetuch am Boden zu trocknen, damit es sich nicht verzieht.

Im Einsatz bei

Marken: Icebreaker, Ortovox, Giesswein, Merinopower (hajk), Buff, Roeckl, Teko, Cocoon

Produktkategorien: Funktionswäsche, Merino-Fleeces, Shirts, Buffs, Mützen, Socken, Handschuhe, Innenschlafsäcke, Freizeitschuhe

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